Universität in Princeton
Ausflüge
Erstellt: 12. Feb. 2021
Von Manfred Goschler

Die Universität in Princeton ist eine Privatuniversität und gehört mit den Universitäten Yale und Harvard zu den angesehensten und reichsten Universitäten der Welt. Diese Universität kann sich mit vielen berühmten Persönlichkeiten rühmen, die entweder als Absolventen (Alumni), oder in einer anderen besonderen Beziehung zur Universität standen oder stehen.
Bei der Durchsicht dieser Prominenten fielen mir einige auf, deren Wirken ich mir noch etwas genauer ansehen wollte.
Albert Einstein (1879–1955) Nobelpreisträger (Physik 1921), erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität und lehrte dort ab 1932
Thomas Mann (1875–1955) deutscher Schriftsteller, Nobelpreisträger (Literatur 1929
Joschka Fischer (* 1948) ehemaliger deutscher Außenminister und Vizekanzler (Gastdozentur
Kurt Gödel (1906–1978) Mathematiker und Logiker
Brian W. Kernighan (* 1942) Mit-Entwickler der Programmiersprachen awk und C, Ko-Autor von The C Programming Language
Oskar Morgenstern (1902–1977)Mitbegründer der Spieltheorie
John von Neumann (1903–1957)Chemie-Ingenieur, Mathematiker und Physiker
Alan Turing (1912–1954) Pionier der Informatik, Erfinder der Turingmaschine und des Turing-Tests
Quelle: Auszug Wikipedia
Nun wurde es Zeit, sich in der Universität genauer umzusehen. Die Universität in Princeton stellte sich mit beeindruckenden Worten auf ihrer Webseite vor, ich lese sie als eine Verpflichtung für die Nation und Menschheit.
In Service of Humanity
“Princeton University has a longstanding commitment to service, reflected in Princeton’s informal motto — Princeton in the nation’s service and the service of humanity — and exemplified by the extraordinary contributions that Princetonians make to society.”
Christopher L. Eisgruber
President of Princeton University, Class of 1983
Dieser Campus, viele Gebäuden im neugotischen Stil und über 200 Jahre alt, macht schon etwas her.
Ich hielt nach einem Fachbereich Ausschau, der sich mit „modernem Maschinenbau“ beschäftigt. Ich stieß dabei auf den Fachbereich Informatik mit einem Thema, dem mein besonderes Interesse gilt. Es geht dabei um Menschen und moderne Maschinen wie Computer. Das Forschungsgebiet ist mit Fairness und Ethik ( „Fairness and ethics“) betitelt.
Zahlreiche Veröffentlichungen von Arvind Narayanan, dem Professor in diesem Fachbereich, finden sich dort zusammen mit umfangreichen Quellen. Obwohl es zwar noch einige sprachliche und fachliche Hürden gab, sah ich mir einige Artikel an. Auch nahm ich an einer (Youtube) Vorlesung teil, die zum Einstieg für „Fairness and machine learning“ vom Autor empfohlen wurde und kam mit einigen Fragen aus dieser (virtuellen) Vorlesung zurück.
Zunächst fragte ich mich als Laie warum diese Begriffe im Titel gewählt wurden.
„Maschinelles Lernen“ (machine learning) anstatt „Künstliche Intelligenz“ (Artificial intelligence)? Vielleicht weil Maschinelles Lernen etwas greifbarer, neutraler und weniger vorbelastet als der Begriff „künstliche Intelligenz“ ist, die noch nach einer verbindlicheren Definition sucht? Oder einfach weil Maschinelles Lernen als ein Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz aufgefasst wird? Ich dachte diese Frage sollte sich noch relativ einfach beantworten lassen und stellte sie deshalb zurück. Nicht jedoch den erwähnten Begriff der Fairness. Hier geht es wohl um eine Verknüpfung von ethischen Fragen mit Softwaretechnik wie ich dieses „Maschinelles Lernen“ nennen möchte. Ich fragte mich zunächst nach dem Hintergrund dafür, nach dem Warum und fand auch relativ schnell Antworten im folgendem Beitrag „Why Software Engineering Courses Should Include Ethics Coverage“ von Arvind Narayanan und Shannon Vallor. Nun hätte ich eigentlich fortfahren können, um zu sehen, wie der Stand dieses Projektes ist und tiefer in dieses Thema einsteigen. Mich hätte schon noch interessiert, wie der Autor diesen ethischen Aspekt der Fairness mit Maschinellem Lernen verknüpft. Sind es möglicherweise „nur“ Parameter eines Lernprogrammes oder Teil von Datensätzen, mit dem das Lernprogramm gespeist wird, oder steckt noch mehr dahinter, was ich mir durchaus vorstellen könnte? Das Interesse war geweckt, aber es braucht auch mehr Klarheit über den Begriff.
Fairness drückt eine Vorstellung von Gerechtigkeit aus und ich kann mir vorstellen, dass es einer der wichtigsten Werte in einer Gemeinschaft ist. Ich vermute, dass die Entwicklung der modernen Rechenmaschinen im Vergleich zur Vergangenheit noch schneller wachsen wird, genauso wie das Bewusstsein der Menschen, da sie auch im Alltagsleben immer mehr Kontakt mit modernen Rechenmaschinen haben werden. Sowohl jeder einzelne für sich als auch die Gesellschaft wird sich fragen müssen, wie wir damit umgehen wollen. Vielleicht ist es einfacher sich das klar zu machen, wenn man den Begriff der Fairness negiert und sich entsprechende Szenarien vorstellt.
Fazit: Dieses Thema ist sehr wichtig und auch der Titel bestens gewählt.
Auch wenn man in Princeton und seiner Universität nur virtuell unterwegs ist, fällt auf, dass ehemaligen Absolventen oder Wissenschaftler, die der Universität nahestehen und Besonderes geleistet haben, besondere Wertschätzung zu Teil wird. Das gilt auch für den Fachbereich Informatik (computer science), der auf seiner Webseite einige Pioniere dieser Wissenschaft hervorhebt.
Welcome to the Department of Computer Science at Princeton University. Princeton has been at the forefront of computing since Alan Turing, Alonzo Church and John von Neumann were among its residents.
Bei der Informatik spielt natürlich der Computer eine zentrale Rolle und da es im Kern eines Computers immer noch um die Umwandlung von Zahlen bzw. binären Zeichen und deren Verarbeitung geht, erlaube ich mir, ihn heute noch als moderne Rechenmaschine zu bezeichnen, obwohl er natürlich weit mehr ausführt als nur arithmetische Operationen.
Wer hat nun dieses Wunderwerk der Technik erfunden? Diese Frage wurde auch schon früher Anfang der 80iger diskutiert, vielleicht weil in den damaligen Informatik Lehrbüchern unterschiedliche Namen, wie z.B. Charles Babbage, Konrad Zuse, Alan Turing oder John von Neumann auftauchten. Da der Begriff des Computers bis ins 17. Jahrhundert zurückgeht und sich bis heute weiterentwickelt hat, es auch keine eindeutige Definition gibt, lässt sich diese Frage natürlich in dieser Form nicht beantworten. Aber es waren einige Menschen an der Entwicklung beteiligt.
Zwei besondere Menschen davon, die in Princeton gelehrt haben, waren John Von Neumann, der ein Referenzmodell für die Architektur für Computer definiert und 1945 veröffentlicht hat und Alan Touring, der mit der Turingmaschine 1936/1937 ein Rechnermodell entworfen hat, um die Arbeitsweise eines Computers abzubilden und Begriffe wie Berechenbarkeit und Algorithmen zu formalisieren und damit mathematische Methoden zugänglich zu machen. Diese Personen waren schon vor 40 Jahren Repräsentanten moderner Computer und sind es heute noch, deshalb möchte ich sie besonders hervorheben, um damit vielleicht später eine genauere Abgrenzung zur heutigen Stand der Technik machen zu können. Die John Von Neumann Architektur ist mir noch besonders präsent, und ich erinnere mich noch gerne an den Eigenbau eines eigenen Computer Mitte der Achtziger Jahre, wo es genügend Gelegenheit gab, das Zusammenspiel der Komponenten bis zur Entwicklung der Basissoftware kennenzulernen.
Neben vielen ausgezeichneten Wissenschaftlern darf natürlich einer der bekanntesten nicht fehlen, der 1933 in die USA emigriert ist, am Institute for Advanced Study geforscht und an der Princeton Universität auch gelehrt hat. Er war zu einer Zeit tätig, als es noch keine modernen Computer gab. Ich frage mich, ob Albert Einstein an den heutigen Computer Gefallen gefunden und sie sich zu Nutze gemacht hätte. Seine Forschungen, die ein neues Weltbild prägten und seine unkonventionelle Art innerhalb und außerhalb der Wissenschaft, wie man auch an einigen Zitaten von ihm entnehmen kann, haben ihn zu etwas besonderem gemacht.
Mit einer wissenschaftlichen Aufarbeitung von Einsteins umfangreichen Hinterlassenschaften befasst sich das Einstein Papers Project, das, 1977 ins Leben gerufen wurde, um ein vollständiges Bild von Einsteins Hinterlassenschaften zu gewinnen. Die Veröffentlichungen findet man unter The Collect Papers of Albert Einstein. Beteiligt an diesem Projekt sind als Herausgeber die Princeton Univerity Press, beteiligt ist das Albert Einstein Archiv der Hebräischen Universität in Jerusalem und wird noch durch weitere Partner unterstützt.
Ich selbst ertappe mich immer wieder dabei ansatzweise eine Vorstellung von seinen Forschungen über die Relativitätstheorie zu machen, wenn es um die Beziehungen von Physikalischen Größen, wie Raum und Zeit, Materie und Energie geht. Ich bemühe mich zwar immer noch ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, ob das allerdings gelingt, bleibt eher fraglich, dafür bleibt aber ein großes Staunen :).