Nutzmaschinen und etwas Landtechnik

In Maschinen

Erstellt am: 15. Feb. 2021

Von Manfred Goschler

Mähdreschermodell

Gedankenspiel mit Nutzmaschinen

Agricuture: Von Vimeo-free-videos auf Pixabay

Ich war früher schon einmal im Mittleren Westen der USA unterwegs und konnte dort sehen,  dass in dieser Region viel Landwirtschaft betrieben wird. Man kann stundenlang auf Straßen fahren und ist von Maisfeldern umgeben. Diese Region wird auch als der „Brotkorb der Nation“ bezeichnet. Auf den Feldern sieht man besonders viele Maschinen eines Herstellers, der dort in Moline seinen Unternehmenssitz hat.

Der Hufschmied John Deere entwickelte 1837 den ersten selbstreinigen Stahlpflug  und legte damit den Grundstein für sein Unternehmen. Kann das als ein Beispiel für die Betrachtung von Nutzmaschinen sein?  Der Nutzen liegt auf der Hand, da es am Ende einer Prozesskette um essentielle Bedürfnisse wie der Ernährung der Menschen geht.

Betrachten wir zunächst die zugrundeliegende  Aufgabe: Hätte John Deere die technischen Möglichkeiten unserer  nahen Zukunft gehabt, wäre vielleicht so etwas wie ein Roboter entstanden, der diese Aufgabe erledigt hätte.  Ohne diese Möglichkeiten konnte er „nur“ ein bestimmtes Werkzeug  entwickeln, was aber für damalige Verhältnisse eine wichtige Innovation war.

Pflug aus 1922: 1 Pflugbaum, 2 Sterzen, 3 Handgriff, 4 Sterzstrebe, 5 Schraubenschlüssel, 6 rechtes Furchenrad, 7 Radreifen, 8 Radbüchse, 9 linkes Landrad, 10 Karrenbügel, 10a Deichselbügel, 11 Bügelstreben, 12 Pflugbaumträger, 13 Zugketten, 14 Pflugbaumhaltestange, 15 Karrenachse, 16 Zugplatte, 17 Stiel zur Vorschäleranlage, 18 Streichblech zum Vorschäler, 19 Schar zum Vorschäler, 20 Klammer zum Vorschäler, 21 Messer, Rolter oder Sech, 22 Klammer dazu, 23 Anlage mit Griessäule, 23a kleine Sohle rechts, 24 Streichbrett, 25 Schar, 26 Streichstock, 27 Doppelsohle, 28 T-Sohlstück, 29 Schrauben zur Kopfanlage, 30 Deichsel mit Zughaken

Der Pflug ist ein landwirtschaftliches Gerät zum Lockern und Wenden des Ackerbodens und kann auch als einfache Maschine verstanden werden, die zur Umwandlung von einer Zugkraft in eine Druckkraft  dient. Die Zugkraft kam früher von Zugtieren, die  vor einen Pflug gespannt wurden. Heute übernehmen das Zugmaschinen, die man als Traktoren oder Schlepper bezeichnet.  Über eine entsprechende Mechanik des Pflugs werden nun Kräfte entsprechend der spezifischen Anforderung umgeleitet und der Boden bearbeitet. ( Anmerkung: Ich gehe davon aus, dass die Entwicklung eines Pfluges komplexer im Vergleich zu vielen anderen Geräten gewesen sein muss, da es große Varianzen bzgl. der Bodenbeschaffenheit, des Einsatzbereichs und der entsprechenden Kraftverhältnisse gibt, Fachleute können das bestimmt besser beurteilen).
Vereinfachend könnte man vielleicht sagen, dass neben der Kraftumsetzung durch den Pflug, eine Kraftbereitstellung (Zugmaschine) und dispositive Energien  (Steuerung, Mensch/Maschine) notwendig sind, um diese Aufgabe auszuführen.  Der Pflug selbst übernimmt  somit nur eine Funktion innerhalb einer Aufgabe oder eines Prozesses.

An dieser sehr vereinfachenden Darstellung kann man den wachsenden Automatisierungsgrad und den Einsatz von Maschinen sehen. In der letzten Phase dieser Entwicklung sind nur noch Maschinen im Einsatz, eine aktive Rolle des Menschen entfällt. Alternativ könnte man sich auch eine Maschine vorstellen, wie z.B. einen Roboter, der alle Funktionen integriert.  Für unsere Betrachtung ist das aber zweitrangig, wir wollen uns an der eigentlich Aufgabe orientieren.

Einfaches Pflug Phasenmodell

Sprachlich könnte das auch eine Herausforderung  werden, zumindest  solange nicht alle Pflüge vollautomatisiert sind. Ein Landwirt geht dann nicht mehr pflügen, er lässt seine autonome Maschine die Arbeit machen und würde sich vielleicht nur noch zum Spaß auf seinen Traktor setzen. Denn auch andere Tätigkeiten, wie z.B. die Beobachtung des Ackers und seiner Pflanzen werden die Maschinen auch übernehmen, weil sie es in Zukunft besser als Menschen können werden.

Dies war jetzt nur ein kleines Gedankenspiel, das man natürlich weiter vertiefen kann, wenn man z.B. über den Kraft- oder Energieeinsatz nachdenkt, oder den KI Ansatz, wo die Steuerprogramme durch entsprechende Netze entkoppelt werden können. Wie verhält es sich mit anderen (landwirtschaftlichen) Maschinen?
Schaut man sich mittlerweile im Internet mit wenigen Schlüsselwörtern wie z.B.  #KI, #maschinelles Lernen um und bringt  man sie in Verbindung mit der Landwirtschaft, so wird klarer, wohin diese Entwicklung geht und was sie antreibt.
Wirtschaftlichkeit, Natur und Umweltschutz und Nachhaltigkeit.