Pazifikküste
Ausflüge
Erstellt: 8. März 2021
Von Manfred Goschler

Nach einem weiteren Seetag trafen wir morgens um 8:15 Uhr im Hafen von Puntarenas ein. Es war ein warmer und schwüler Tag in Costa Rica, aber laut eines Einheimischen war es für hiesige Verhältnisse sehr angenehm, um eine Canoping Tour im Regenwald zu machen. Wir fuhren ca. eine Stunde bis zu diesem Naturpark, wo uns auf der Fahrt die grüne und vielfältige Vegetation ins Auge stach. Im Park angekommen, wurden wir auch schon gleich auf unser kleines Abenteuer durch eine Einweisung vorbereitet und bekamen Gurtzeug, Helm und Handschuhe. Nun ging es mit einer kleinen Bahn durch die dichte Vegetation auf den Berg zur ersten Plattform. Wir sahen zwischen den Baumriesen die weitläufig gespannten Seile und die Spannung stieg.
Dann begann das Canopying Abenteuer (auch Zipline genannt), bei der man sich über verschiedene Plattformen hinweg über Seile, die zwischen Gerüsten und Bäumen befestigt sind, an Rollen in luftiger Höhe durch den Dschungel gleiten lässt. Der erste „Gleitflug“ am Seil kostete wegen der Höhe und des davor liegenden Abhangs etwas Überwindung. Doch die grandiose Aussicht, die hohe Geschwindigkeit und die später folgenden längeren Seile, die auch kleinere Täler überbrückten, ließen diese Unsicherheiten verschwinden und sorgten bald für einen Nervenkitzel, der mit einem besonderen Naturerlebnis verbunden war. Nach dieser Tour mit ca. zehn Stationen, wo an jeder Station ein Begleiter vor Ort und beim Ausstieg behilflich war, haben wir viel vom Urwald gesehen. Auf dem Rückweg zu unserem Bus wurden wir noch ausführlich über die vielfältigen Pflanzen- und Schlangenarten informiert. Danach, auf dem Rückweg zum Schiff, machten wir noch einige Stopps um Tiere zu beobachten. Zwei bunte Macao Vögel, die wir in ihrem leuchtenden Farbenkleid am Straßenrand sahen, oder eine Affenherde, die sich in Baumspitzen tummelten. Nicht zuletzt bei der Überquerung einer kleinen Brücke über einen Fluss, wo zahllose Krokodilen am Ufer lagen, wie ich es vorher noch nie gesehen hatte.
Unser Schiff ankerte in einer Bucht vor Huatulco, wo wir mittags im warmen Pazifik badeten. An diesem Morgen liefen wir zu Fuß eine ca. 4 km lange Strecke in das Zentrum nach Santa Cruz und hatten uns über die Sauberkeit dieses Ortes gewundert. Obwohl es hier am Hafen und auf dem dortigen Markt viele Händler gibt, waren diese nicht aufdringlich, so dass man ungestört bummeln konnte. Gestern hatten wir eine Tour in Puerto Chiapas zusammen mit zwei Paaren aus Darmstadt und Tübingen unternommen. Das Taxi brachte uns zunächst an eine Maya-Ruine und dann in die nächste größere Stadt, wo wir eine Kirche besuchten und ein Rundgang über einen großen mexikanischen Markt machten.
Später brachte uns der Fahrer noch an einen schönen Platz im nahegelegenen tropischen Regenwald und zu einer Tequila Probe. Nach einer ausführlichen Erklärung zu diesem Getränk, das aus Agaven Pflanzen gebrannt wird, ging es dann zur Probe der unterschiedlichen Sorten. Gerne hätte wir etwas von diesem wolhschmeckenden Schnaps mitgenommen, aber als der Inhaber uns die Flasche ab 60 $ das Stück anbot, haben wir uns zurückgezogen und sind über eine sehr schöne Straße entlang am Pazifik zu unserem Schiff zurückgekehrt.
Am frühen Morgen sind wir in Cabo San Luca angekommen und haben einen der schönsten Ausflugstage an Land erlebt. Wir haben uns morgens wieder als Sechsergruppe um 7:30 Uhr getroffen, um uns dann mit einem Tenderboot nach Cabo San Luca bringen zu lassen. Dort hatten wir mit einem einheimischen Anbieter eine Taxi- und Bootstour mit Badeaufenthalt ausgehandelt und starteten den Ausflug mit der Fahrt durch die Stadt.
Hier gab es wenig Besonderes. Dafür war aber die Fahrt entlang der pazifischen Küste wegen der dort gelegenen Häuser, dem dunkelblauen Meer mit schönen Wellen, einer tollen Vegetation mit besonderen Kakteen in verschiedenen Formen bemerkenswert. Das Klima war jetzt auch wesentlich angenehmer und nicht mehr so feucht wie am Vortag in Puerto Vallarta. Nach der Taxi Tour ging es mit einem Glasbodenboot zum Kap, wo wir viele Pelikane, Robben und Fische sehen konnten, die sofort zur Stelle waren als der Bootsführer etwas Futter ins Meer warf. Nach einer Stunde Badeaufenthalt in einer sehr schön gelegenen Bucht ging es zurück zum Schiff.
Den letzten Abend an Bord dieses Schiffes verbrachten wir beim Abendessen mit zwei Paaren , die wir auf der Reise kennengelernt und mit denen wir einige Ausflüge zusammen unternommen hatten. Wir haben von Ihnen gelernt, wie man Tagesausflüge in einer kleineren Gruppe optimal und preiswert in Eigenregie organisieren kann, und dabei viel erlebt und eine Menge Spaß gehabt.