Das Fahrrad
Eine Maschine die bewegt
In Maschinen
Erstellt am: 28. Nov. 2020
Von Manfred Goschler
Hallo liebe Freunde der Zweiräder,
Radfahren ist noch immer eine Herzensangelegenheit für mich, die schon viele von uns über einige Generationen hinweg mit Hilfe einfacher Technik bewegt hat. Mit etwas Geschick und bei entsprechendem Bedarf kann man hier noch selbst Hand anlegen um ein Rad seinen Anforderungen etwas anzupassen.
Deshalb freue ich mich, wenn ich mich darüber mit anderen austauschen kann und auch über eines meiner Fahrräder sprechen, mit dem ich in den letzten Jahren oft und mit viel Freude in der Metropolregion unterwegs war.
Am liebsten starte ich solche Ausfahrten direkt von meinem Wohnort und suche mir unterschiedliche, auch weiter entfernte Tagesziele aus.
Dabei nutzte ich das bestehende Radwegenetz oder andere geeignete Wege möglichst abseits befahrener Straßen. Dort treffe ich häufig auf sehr schöne und abwechslungsreiche Strecken, aber es gibt auch Abschnitte, die weniger für filigrane Räder wie Rennräder geeignet sind.
Nachdem mir ein Kollege von der Anschaffung eines Gravelbikes berichtete, habe ich mich auch gefragt, inwieweit ein solches Bike auch für mich interessant wäre? Oder vielleicht auch ein anderer Typ aus dem wachsenden Angebot des Fahrradmarktes? Als begeisterter Radler möchte man natürlich gerne spezielle Eigenschaften eines spezialisierten Modells nutzen, aber aus Platz und Kostengründen sind hier oft Grenzen gesetzt. Darüber hinaus möchte ich nur ungern ein bewährtes Fahrzeug gegen ein anderes austauschen, solange das Neue keinen wirklichen persönlichen Mehrwert verspricht.
Deshalb ist bei mir oft „Customizing“ angesagt, um meine Maschinen den persönlichen oft auch wechselnden Bedürfnissen anzupassen, weshalb mir die Kompatibilität der Komponenten immer wichtig ist. Abgesehen davon sollte ein Rad immer auf seinen Fahrer eingestellt werden, damit Mensch und Maschine harmonieren und die eingesetzte menschliche Energie effizient in Bewegung umgesetzt werden kann.
Wo heute diese Energieübertragung vom Mensch zum Fahrrad über eine Kurbel auf eine „Tretmaschine“ erfolgt, hat vor über 200 Jahren schon ein gewisser Karl Friedrich Drais sich seine erste Laufmaschine, auch Draisine genannt, patentieren lassen. Da diese Laufmaschine schon alle wesentlichen Komponenten eines Fahrrades wie Rahmen, lenkbares Vorderrad, Hinterrad und Sattel, enthielt, kann sie auch als Vorläufer unserer heutigen Fahrräder betrachtet werden.
Kommen wir nun auf das Fahrrad zurück, zunächst auf das Kernstück, den Rahmen, der die einzelnen Komponenten fest oder in einer mehr oder wenigen flexiblen Weise miteinander verbindet und durch seine Geometrie und eingesetzten Materialien auch die Grundeigenschaften und den potentiellen Einsatzbereich eines Fahrrades festlegt. Dabei gilt es insbesondere die Schnittpunkte zwischen den einzelnen Komponenten untereinander, als auch zum Menschen zu betrachten. Schließlich sollte sich ein Radfahrer sicher und wohl fühlen, seine Kraft optimiert an das Rad abgeben können und dabei möglichst wenig durch Luft- und andere Reibungswiderstände gebremst werden.
Nachdem ich mir über meine Anforderungen klar geworden bin, kann ich auf Grundlage der Basiskomponenten mein Rad individuell anpassen, um meiner Vision vom Fahrrad möglichst nahe zu kommen. Für meine Anforderungen konnte ich mein spezialisiertes Rennrad durch die Anpassungen für einen breiteren Einsatzbereich aufwerten ohne dabei größere Einschränkungen in Kauf zu nehmen zu müssen. Insbesondere die Möglichkeit Wege abseits befahrener Straßen zu nutzen, macht nicht nur mehr Spaß sondern kann auch mehr Sicherheit bedeuten.
Einige Gedanken zur Technik:
https://www.noblemotions.de/etwas-fahrradtechnik/

Für meine Anforderungen konnte ich mein spezialisiertes Rennrad durch die Anpassungen für einen breiteren Einsatzbereich aufwerten ohne dabei größere Einschränkungen in Kauf zu nehmen zu müssen. Insbesondere die Möglichkeit Wege abseits befahrener Straßen zu nutzen, macht nicht nur mehr Spaß sondern kann auch mehr Sicherheit bedeuten.
Mir ist bewusst, dass die Zusammenstellung einiger Komponenten sehr spezifisch für meine Anforderungen war und würde sie auch keinesfalls jedem weiterempfehlen. Ich möchte sie eher als Beitrag zur Diskussion oder Anregung verstehen, damit ein Fahrradliebhaber sein eigenes Wunschbike besser finden kann. In Zweifelsfällen sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden, denn unter dem Strich ist es günstiger, wenn man das Glück und sein Rad „von der Stange“ kaufen kann.
Um auf die eingangsgestellte Frage bzgl. eines Gravelbikes zurückzukommen, sehe ich natürlich auch die Grenzen meines Rades:
Vorneweg die Reifenbreite von 28 mm, welche für das Befahren von grobem Schotter oder schlammigem Untergrund knapp bemessen ist. Auch ein Rennradlenker ermöglicht weniger Kontrolle als eine gerade Variante wie bei Trekkingrädern.
Damit euch und anderen nichts passiert, möchte ich jedem ans Herz legen, sein Rad regelmäßig zu überprüfen, insbesondere sicherheitsrelevante Verschleißteile wie Reifen und Bremsbeläge. Auch die Geschwindigkeit sollte immer den Verhältnissen angepasst werden gerade dann, wenn wir von der Straße auf Wege ausweichen und diese Wege mit Spaziergängern teilen.
Wir wollen doch den Spaß am Radfahren nicht verlieren!