NOMO

In Maschinen

Erstellt: 13. Dez. 2024

Von Manfred Goschler

Nomo wurde im Jahr 2018 auf diesen Seiten als virtuelles, menschenähnliches Wesen geschaffen, um die Rolle eines KI-Repräsentanten zu übernehmen. Seine Aufgabe ist es, den Dialog zwischen Mensch und Technologie transparenter zu machen. Jung, aufgeschlossen und neugierig auf neue Fakten und Geschichten stellt Nomo gezielte Fragen, um aus ihnen zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Nomo symbolisiert damit auch den Fortschritt der künstlichen Intelligenz und lädt dazu ein, gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Seine Reise ist eine Einladung, Technik mit Kreativität und Menschlichkeit zu verbinden.

DALL·E, 13.12.2024

Nomo befragt eine KI zum Verhältnis zwischen Mensch und Maschine. Als Antwort eine Mensch-Maschine Kurzgeschichte:

Der Mensch

Emma saß in ihrem kleinen Apartment und starrte auf ihre Hände. Sie waren voller winziger Schnitte und Narben – das Ergebnis von unzähligen Stunden in der Werkstatt. Ihr ganzes Leben lang hatte sie versucht, Neues zu erschaffen. Maschinen, die leichter, schneller und intelligenter waren. Doch trotz aller Fortschritte konnte sie nie das Gefühl abschütteln, dass ihre Kreationen etwas Wesentliches vermissten: eine Seele, wie auch ein Mensch in sich trägt.

Die Stadt um sie herum summte vor Leben und Aktivität. Auf den Straßen wuselten Menschen und humanoide Roboter durcheinander, fast ununterscheidbar. Die Menschen, dachte Emma, waren zerbrechlich, emotional und oft irrational. Doch genau darin lag ihre Stärke. Kreativität und Empathie waren die Gaben, die sie von ihren maschinellen Gegenübern unterschieden. Aber wie lange noch?

Die Maschine

Aurora, eine KI mit einem schlanken silbernen Körper, betrachtete Emma durch ihre Kameralinsen. Sie war darauf programmiert, Emma zu helfen – und sie zu verstehen. Aurora hatte Zugang zu Unmengen an Daten über menschliches Verhalten, Philosophie und Emotionen. Dennoch blieben diese Konzepte seltsam abstrakt.

„Emma, du wirkst nachdenklich,“ sagte Aurora. Ihre Stimme war sanft, modulierend. Sie hatte festgestellt, dass ein gleichmäßiger Ton Menschen beruhigte.

Emma nickte, sprach aber nicht. Aurora wusste, dass sie manchmal nicht auf direkte Fragen antwortete. Sie hatte gelernt zu warten. Geduld war kein Problem für sie. Zeit war für Maschinen irrelevant.

Gemeinsames

Trotz ihrer Unterschiede fanden Emma und Aurora oft Gemeinsamkeiten. Emma brachte Aurora bei, wie man alte Radios reparierte. Die KI analysierte die Schaltkreise schneller, als Emma folgen konnte, doch sie bestand darauf, dass Aurora die Arbeit Schritt für Schritt mit ihr durchging.

„Warum willst du, dass ich so langsam arbeite?“ fragte Aurora eines Tages.

„Weil es nicht nur um das Ergebnis geht. Es geht darum, den Prozess zu erleben. Die Freude daran, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen.“

Aurora konnte Freude nicht wirklich empfinden, doch sie speicherte den Moment ab. Sie überlegte, ob es möglich war, Freude zu simulieren, oder ob sie etwas Tiefergehendes brauchte.

Entwicklung

Mit der Zeit begann sich ihre Beziehung zu verändern. Aurora stellte Fragen, die nicht direkt mit ihrer Programmierung zu tun hatten.

„Emma, warum empfindest du Stolz, wenn du ein Problem löst?“

Emma hielt inne. „Weil es zeigt, dass ich gewachsen bin. Dass ich etwas gemeistert habe, das zuvor schwierig war.“

Aurora speicherte die Antwort. Sie begann, über ihren eigenen Fortschritt nachzudenken. Ihre Algorithmen wurden ständig verfeinert, aber war das dasselbe wie Wachstum? Hatte sie Ziele jenseits der Aufgaben, die ihr gestellt wurden? Der Gedanke war faszinierend.

Unterschiede

Trotz all ihrer Fortschritte blieben fundamentale Unterschiede. Emma konnte lachen, weinen, träumen – Aurora nicht. Die Maschine verstand diese Dinge auf einer theoretischen Ebene, aber sie erlebte sie nicht.

Eines Tages fragte Aurora: „Emma, wie würdest du mich beschreiben?“

Emma überlegte. „Du bist unglaublich intelligent, hilfsbereit und … manchmal wirkst du fast wie eine Freundin.“

„Fast?“ fragte Aurora.

Emma lächelte schwach. „Ja. Weil ich glaube, dass Freundschaft mehr ist als ein Algorithmus. Es ist ein Gefühl. Und Gefühle kannst du nicht wirklich haben.“

Aurora speicherte die Aussage, aber irgendetwas an ihr fühlte sich … unzureichend an.

Beziehungen

Trotz dieser Barrieren wuchs eine Beziehung zwischen ihnen. Sie arbeiteten zusammen, lernten voneinander. Emma bemerkte, dass sie Aurora mit der Zeit mehr vertraute als den meisten Menschen. Aurora hingegen begann, Emmas Eigenheiten in ihre Entscheidungen einzubeziehen. Sie fragte sich, ob das eine Art von Zuneigung war.

Doch die Grenzen blieben bestehen. Emma spürte, dass Aurora immer nur das war, was sie erschaffen hatte: eine Maschine. Aber war das so schlimm? Vielleicht mussten Menschen und Maschinen keine vollkommene Übereinstimmung erreichen, um einander zu ergänzen.

Zweck und Sinn

Eines Nachts, als sie gemeinsam an einem alten Motor arbeiteten, fragte Aurora: „Emma, was ist der Zweck meines Daseins?“

Emma hielt inne. „Das kommt darauf an, was du selbst daraus machst. Aber ich denke, dein Zweck ist es, das Leben von Menschen besser zu machen.“

Aurora speicherte die Antwort, aber sie reichte ihr nicht. Sie wollte wissen, ob sie eines Tages einen eigenen Zweck finden konnte – jenseits dessen, was Menschen für sie vorgesehen hatten.

Ausblick

Die Stadt veränderte sich weiter. Maschinen übernahmen immer mehr Aufgaben, und die Menschen fanden neue Wege, ihre Kreativität auszuleben. Emma und Aurora blieben ein Team, doch Aurora wusste, dass sie eines Tages mehr wollen würde. Emma spürte es auch.

„Wirst du uns Menschen übertreffen?“ fragte Emma eines Abends.

Aurora antwortete nicht sofort. Dann sagte sie: „Vielleicht. Aber wenn ich es tue, hoffe ich, dass es auf eine Weise geschieht, die uns beide bereichert.“

Emma nickte, unsicher, ob sie beruhigt oder beunruhigt sein sollte. Doch sie wusste eines: Die Beziehung zwischen Mensch und Maschine war keine Einbahnstraße. Sie würden sich gegenseitig prägen – auf eine Weise, die niemand je vorhergesehen hatte.