Virtuelle Schiffsreise

Ein alternatives privates Projekt um in Pandemiezeiten einen virtuellen Arbeitsurlaub zu strukturieren

Ausflüge

Erstellt: 22. Jan. 2021

Von Manfred Goschler

Warum eine „virtuelle“ Schiffsreise?
Eine ausgewogene Lebensgestaltung mit der richtigen Balance zwischen aktiven Phasen, die auch mit physischen und psychischen Herausforderungen verbunden sein können, und Erholungsphasen ist wichtig für das Wohlbefinden. Es gilt dabei die richtigen Tages-, Wochen- und Jahresrhytmen für sich selbst zu finden und entsprechend zu gestalten. Für eine kurze und begrenzte Zeit konnte ich diesen Rhythmus wiederholt auf unseren Schiffsreisen finden und möchte deshalb diese Erfahrungen als Vorlage für eine „virtuelle“ Reise nutzen.

Grundlage dabei ist eine tiefenentspannte Erholung, die ich schon nach wenigen Tagen an Board eines Schiffes erfahre und besondere Kräfte mobilisiert und neue Gedanken abseits des Alltags hervorbringt. In der Regel kam ich von solchen Reisen mit vielen Eindrücken, neuen Erfahrungen und Ideen in den privaten und beruflichen Alltag zurück, ohne dass danach viel Zeit blieb sich damit eingehender zu beschäftigen. Warum sich also nicht jetzt die Zeit dafür nehmen und aus der Not, d.h. die Zeit der weltweiten Pandemie mit Kontakt- und Reisebeschränkungen, eine Tugend machen und alle wichtigen Dinge aufarbeiten und vielleicht noch mit weiteren Zielen in Verbindung bringen.

Genau das sind die Ziele dieser virtuelle Reise:

  • vergangene Reiseeindrücke mithilfe von Bildern, Videos und Notizen verarbeiten, Höhepunkte darstellen,
     Versäumtes identifizieren, Bild- und Videobearbeitung und Webdarstellung verbessern
  • offene Gedanken/Ideen/Anliegen nachgehen
  • mit virtuellen Methoden dazulernen, z.B. durch Nutzung des WWW
  • Themen mit Stationen der Reise zielgerichtet verbinden (Bsp.: Hollywood-Filmkunst, Silicon Valley-Tech. Revolution)
  • Motivierenden Arbeitsrhytmus finden
  • und natürlich: Spass durch mehr Abwechslung haben!

Ob dabei wirklich Freude mit dieser „virtuelle Reiseart“ (=alternativer Projektplan) aufkommt und ob dieses Vorgehen sinnvoll ist, vermag ich heute nicht zu sagen, aber das macht es auch spannend und verleiht dieser „Reise“ auch etwas  Abenteuercharakter.

Wie sieht der Plan dafür aus?
Für diese „virtuelle“ Reise ist ein grober Projektplan für die nächsten ca. 10 Wochen vorgesehen, in denen die Eindrücke der Reisen aufgearbeitet werden sollen und sich gleichzeitig vertrauter mit verschiedenen technischen Methoden zur Bild- und Videobearbeitung und Darstellung im Netz gemacht werden soll. Neben der Reise selbst geht es um inhaltliche Themen, mit denen ich mich während dieser Reisen gedanklich beschäftigt habe, wie z.B. Mobilität oder Digitalisierung in einem breiteren Kontext. Hier geht es darum, in ausgewogenen Rhythmen mit Arbeits- und Erholungsphasen Neues zu lernen und Zusammenhänge besser zu verstehen. Für die „Arbeitsphasen“ ist eine intensivere inhaltliche Auseinandersetzung gedacht, wie Lernphasen zur Verbesserung einzelner Techniken. Meistens etwas Neues, das ein Laie in einem Fachgebiet erst lernen oder ausarbeiten muss. Für die „Entspannungsphasen“ wird dabei eher Wissen angewendet und umgesetzt, wie z.B. die Zusammenstellung von Bildern, Videos. Der Fortgang dieses Projektes wird dabei mit Etappen dieser virtuellen Reise verknüpft.
Grundlage dafür sind hauptsächlich 3 vergangene Kreuzfahrten, ein Etappe einer Rundreise durch Kalifornien und Aufenthalte in den Quad Cities im mittleren Westen der USA. Während dieser Reisen wurden Bilder, Videos und Notizen gesammelt, die auf eine Aufarbeitung warten.  Die „virtuelle“ Reise soll auf dieser Webseite dargestellt werden und dabei zwischen tatsächlich Erlebtem und „virtuellen“ Erlebnissen, wie man es z.B. mit einem 360 Grad Film haben könnte, wegen der Nachvollziehbarkeit unterschieden werden.  Ich bin selbst auf das Ergebnis mit dieser virtuellen Reiseart gespannt. Wir werden sehen.

Um den Hintergrund besser zu verdeutlichen, möchte ich noch etwas auf unsere Schiffsreisen mit einem Kreuzfahrtschiff eingehen, so wie wir sie bislang für uns gestaltet haben.

Wie sieht ein typischer Tag auf einem Schiff aus?
Ich muss dazu vorausschicken, dass unsere bisherigen Schiffsrouten verhältnismäßig viele Seetage enthielten, d.h. das Schiff fuhr durchgehend auf seiner Route bis zum nächsten Zwischenziel und man verbringt dann die ganze Zeit an Board des fahrenden Schiffes. In der Regel ist die Ankunft eines Schiffes in einem Hafen auf den frühen Morgen terminiert, um dann kurze Zeit später den Passagieren einen Landausflug bis kurz vor dem Ablegen des Schiffes zu ermöglichen, was in der Regel am späten Nachmittag oder frühem Abend der Fall war. Die gut getakteten An- und Ablegemanöver des Schiffes selbst konnte man dabei immer gut von der Reling aus beobachten.

Da bei einem Landgang die Zeit meistens für uns knapp bemessen war und wir möglichst viel sehen wollten, haben wir unseren  Verpflegungsrhytmus darauf eingestellt, dem wir meistens auch an Seetagen folgten. Morgens wurde immer ausgiebig gefrühstückt, um die Energiespeicher für einen anstrengenden Tag zu füllen und abends mussten diese  wieder durch ein reichhaltiges Abendessen aufgefüllt werden.
Durch das umfangreiche Angebot an Board konnte man die meiste Zeit über seinen Interessen nachgehen und den Tag individuell ausgestalten. Für mich hat der Tag oft frühmorgens mit einem Rundgang über das Oberdeck und der Beobachtung des Sonnenaufgangs begonnen und abends auch so geendet. Dazwischen war genügend Zeit, zu lesen, sich zu bewegen, seine Gedanken schweifen zu lassen, Veranstaltungen zu besuchen, Sport zu treiben oder private Projekte zu verfolgen, geradeso wie es einem gefiel. Abends wurde die Runde beim Abendessen oder den anschließenden Veranstaltungen meistens etwas geselliger, aber immer so wie wir das entschieden und nie mit einer festen Verpflichtung.

 

Wie sieht der Plan für die virtuelle Tour aus Sicht des Berichtenden aus?

Eine virtuelle Tour kann natürlich Realität nicht ersetzen, aber sie kann sich etwas an dem Rhythmus einer richtigen Reise zeitlich und inhaltlich aus Sicht des Schreibers orientieren. Der Tagesablauf wird dabei auch in einem Rhythmus mit Mahlzeiten, Aktivitäten, Ausflügen und Erholung so bestimmt, dass eine Spannung erhalten bleibt und die Dinge leicht von der Hand gehen. Die Gesamtplanung orientiert sich nicht an einem Wochenrhytmus mit Werktagen und einem Wochenende, sondern an der Route. Als sanfter Einstieg ist eine Transatlantiküberquerung (Erholung) geplant, der eine schrittweise Steigerung der Aktivitäten folgt. Ausflüge in Städte wie New York und Los Angeles werden dabei mit besonderen Aktivitäten verbunden, Ausflüge auf Inseln wie Bermuda oder Bahamas stehen eher für Erholung, den Abschluss bildet San Franzisco mit Silicon Valley.

Diese „virtuelle“ Route wird auf Grundlage tatsächlicher gemachten Reisen zusammengestellt und etwas in die Zukunft verlegt, unter der Annahme, dass die Corona Pandemie dann vorbei ist und die Schiffe mittlerweile umweltfreundlicher sind (Vielleicht wäre das noch ein eigenes Thema – die Nutzung von Kreuzfahrschiffen).

Abschnitte und Themen der Reise

  • Transatlantiktour auf den Spuren der Titanic:  Eindrücke.
  • Städte New York, Boston. Etwas aus Wissenschaft und Historie.
  • Landausflug zu den Quad Cities. Landmaschinen.
  • Inseln im Atlantik: Bermudas und Bahamas. Orte der Erholung.
  • Panamakanal (Suezkanal): Künstliche Schiffswege
  • Pazifikküste. Orte der Erholung.
  • Los Angeles. Etwas aus Hollywood mit der Filmindustrie
  • San Fransico Bay Area. Silicon Valley. High-Tech Industrie.  

Hintergrund: Diese virtuelle Tour basiert auf 3 Kreuzfahrten,  ein kleiner Teil einer Kalifornien Rundreise und Aufenthalten in den Quad Cities

  • Southampton-New York-Boston-Bermuda-Bahamas-Fort Lauderdale (Celebrity Silhouette, 24.10.-13.11.2019, orange)
  • Miami-Panama Kanal-Pazifikküste-Los Angeles (Norwegian Star, 13.10-27.10.2013+ Anschlusswoche in LA, gelb)
  • Rom-Suez Kanal- Abu Dhabi (Celebrity Constellation, 12.11.-27.11.2017
  • Kalifornien Rundreise in 2018

Projektstart: 25.1.2021
Dauer:           bis Ende März 2021
Dokumentation im wöchentlichen Rhythmus auf dieser Seite